Ein Stift ist effektiver als die Tastatur: Vorteile von handschriftlichen Notizen gegenüber Laptop-Notizen.

Tagtäglich spielen datengetriebene digitale Informationen eine immer wichtigere Rolle. Diese Daten bestimmen bestimmen unseren Alltag immer mehr und ersetzen analoge Vorgänge mehr und mehr. Der Anteil dessen, was mit der Hand geschrieben wird, nimmt immer weiter ab. Wissenschaftlichen Hintergründen zufolge tun wir uns damit langfristig keinen Gefallen. Warum ist das so?

Die Eingabe von Texten mit der Tastatur ist verlockend, in kürzerer Zeit kann eine große Menge an Informationen digital erfasst werden. Diese Texte lassen sich einfach korrigieren, neu anordnen oder erweitern und jederzeit aufrufen. Das Problem dabei: Der Mensch neigt beim Eintippen dazu, das Gehörte 1:1 zu erfassen, ein rein auditiv-motorischer Prozess. Beim Schreiben mit der Hand müssen wir uns auf das Wesentliche konzentrieren, wir überlegen uns, was wir schreiben und was nicht.

Beachtenswert ist der Aspekt, dass wir digital Geschriebenes selten intensiv nachlesen, was dazu führt, dass wir durch das Gelesene selten weitergehende Gedankengänge aufbauen.

Studien belegen, dass wir während des Prozesses des Schreibens von Hand wesentlich kreativer sind, dass die Lern- und Erinnerungsfähigkeit erhöht ist. Handschreiben ist und bleibt unverzichtbar. Die Gehirnaktivität beim Handschreiben ist erheblich größer als beim Tippen, da neben komplexer Mikromotorik auch räumliche Orientierung involviert ist.

Es gibt neurowissenschaftliche Untersuchungen, die zeigen, dass Handschreiben auch für die Kreativität und das inhaltliche Verstehen von großer Bedeutung ist. Es gibt eine Untersuchung mit Studenten, aus der hervorgeht, dass diejenigen, die bei einer Vorlesung Notizen tippen, die Inhalte weniger gut verarbeiten konnten als diejenigen, die sich handschriftliche Notizen machten.

Es ist in unserer digitalen Welt unabdingbar, dass nahezu jeder mit irgendeiner Form digitaler Technologie interagieren muss, um eine Vielzahl unterschiedlicher Routineaktivitäten, wie

z. B. Behördenaktivitäten, Routineaufgaben oder Lern- und Wissensaufgaben durchzuführen.

Derzeit existiert allerdings ein Bruch zwischen der in den Alltag integrierten analogen Handschrift auf Papier und digitaler Technologien. Wir wollen mit dem gyropen diese Lücke schließen und so eine Interaktionstechnologie zu schaffen, die den Menschen ins Zentrum seines Wirkens stellt und die analoge und digitale Welt verbindet.

Quellen:

  1. James, K. H., & Engelhardt, L. (2019). The effects of handwriting experience on functional brain development in pre-literate children. Trends in Neuroscience and Education, 15, 41-51. doi: 10.1016/j.tine.2019.01.002.

  2. S. Oviatt, A. Cohen, A. Miller, K. Hodge, and A. Mann: The Impact of Interface Affordances on Human Ideation, Problem Solving, and Inferential Reasoning. ACM Transactions on Computer-Human Interaction (TOCHI) 19, 2012.

  3. P. A. Mueller and D. M. Oppenheimer: The Pen Is Mightier Than the Keyboard: Advantages of Longhand Over Laptop Note Taking. Psychological Science (2014).